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Nachhaltigkeit ohne Idealismus. Mit Matthias Hoffmann von Grubengold

Natürlich, es gibt sie, die Überzeugungstäter! Doch Unternehmen engagieren sich meist nicht in erster Linie aus Idealismus, sondern aufgrund konkreter betriebswirtschaftlicher Argumente. Gesetze und Regulatorik müssen befolgt werden. Und es braucht Antworten auf den Fachkräftemangel, Kundenanforderungen und Kapitalkosten.

Nachhaltigkeit muss ins Kerngeschäft integriert werden, damit sie langfristig Bestand hat. Genau darauf konzentriert sich Matthias Hoffmann von der Bochumer Agentur Grubengold, wenn sie im ersten Schritt analysieren, was Nachhaltigkeit für das jeweilige Unternehmen bedeutet und welche Wirkung erzielt werden kann.

Matthias ist überzeugt davon, dass Nachhaltigkeit weit mehr ist als ein Trend. Es ist der entscheidende Faktor für Konzerne und Mittelständler zukunftsfähig zu werden. In unserer neuen Folge erfahrt ihr, warum echte Veränderung nicht mit dicken Berichten, sondern mit mutigen Entscheidungen und einer guten Streitkultur beginnt. Im Gespräch entlocken wir Matthias konkrete Beispiele, ehrliche Einblicken und cleveren Strategien, wie die nachhaltige Transformation gelingen kann.

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Was ist Grubengold?

Grubengold ist eine Nachhaltigkeits- und Innovationsberatung mit Sitz in Bochum und wurde von Matthias Hoffmann mit gegründet. Der Name spiegelt  die Verbundenheit zur Region wider – inspiriert unter anderem durch eine Zeile aus dem bekannten Grönemeyer-Lied über Bochum. Grubengold begleitet Unternehmen aller Größenordnungen – vom Mittelstand bis zum DAX-Konzern – auf dem Weg zur Zukunftsfähigkeit. Im Zentrum steht dabei die Unterstützung von Unternehmen bei der nachhaltigen Transformation, von der Strategieentwicklung bis zur konkreten Umsetzung im Betriebsalltag.

Nachhaltigkeit als unternehmerische Notwendigkeit

Die Beratung versteht Nachhaltigkeit nicht als reines Trendthema, sondern als wirtschaftliches Dilemma und Chance zugleich. Angesichts endlicher Ressourcen und planetarer Grenzen sieht Grubengold die Wirtschaft in der Pflicht, Lösungen für mehr Effizienz und weniger Ressourceneinsatz zu entwickeln. Ziel ist es, Unternehmen nicht nur regulatorisch fit zu machen, sondern auch als Vorbilder für nachhaltiges Wirtschaften zu etablieren und so indirekt die Welt ein Stück besser zu machen.

Beratungsansatz: Von der Analyse zur Umsetzung

Grubengold setzt auf eine individuelle Herangehensweise: Zunächst wird gemeinsam mit dem Kunden analysiert, was Nachhaltigkeit für das jeweilige Unternehmen konkret bedeutet. Dabei werden alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – ökologisch, sozial und ökonomisch – betrachtet. Nach der Bestandsaufnahme folgt die Entwicklung einer maßgeschneiderten Strategie, die in konkrete Maßnahmen und Veränderungen in der Organisation mündet. Die Umsetzung reicht von neuen Produkten über nachhaltige Einkaufsrichtlinien bis hin zur Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit.

Motivation und Business Case für Nachhaltigkeit

Unternehmen beschäftigen sich aus unterschiedlichen Gründen mit Nachhaltigkeit. Grubengold hat hierfür ein Modell mit fünf unternehmerischen Motivationsfaktoren entwickelt: Regulatorische Anforderungen, Arbeitgeberattraktivität und Fachkräftemangel, Kunden- und Markterwartungen, Kapitalkosten sowie direkte Kosteneinsparungen durch Ressourceneffizienz. Besonders wichtig ist es, den sogenannten Business Case für Nachhaltigkeit herauszuarbeiten, damit nachhaltiges Handeln nicht als „Hobby“ nebenbei betrieben wird, sondern integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie wird.

Herausforderungen und Dynamik der Transformation

Die Transformation hin zu nachhaltigem Wirtschaften ist komplex und von Unsicherheiten geprägt, etwa durch wechselnde regulatorische Rahmenbedingungen wie das Omnibusverfahren der EU. Grubengold empfiehlt Unternehmen, sich nicht von kurzfristigen politischen Pendelbewegungen entmutigen zu lassen, sondern die Zeit zu nutzen, um pragmatisch Transparenz zu schaffen und echte Veränderungen anzustoßen. Dabei wird ein agiler, iterativer Ansatz bevorzugt, der Lernen, Ausprobieren und Anpassung in den Mittelpunkt stellt.

Menschlicher Faktor und Streitkultur

Ein zentrales Element in der Beratung ist die Arbeit mit den unterschiedlichen Perspektiven und Emotionen der Menschen im Unternehmen. Nachhaltige Transformation gelingt nur, wenn verschiedene Interessen und Sichtweisen offen diskutiert und Kompromisse gefunden werden. Grubengold fördert eine konstruktive Streitkultur, in der auch unangenehme Diskussionen geführt werden, um tragfähige und akzeptierte Lösungen zu entwickeln. Der menschliche Faktor – von Ängsten über Schuldgefühle bis hin zu Optimismus – wird als Schlüssel für den Erfolg gesehen.

Beispiele, Ausblick und Haltung

Grubengold arbeitet branchenübergreifend und begleitet Projekte, die sowohl ökonomisch als auch ökologisch und sozial Wirkung entfalten. Ein Beispiel ist das Produkt „SunPixels“ von Eprimo, das es auch Mietern ohne eigenes Dach ermöglicht, an der Energiewende teilzuhaben. Grubengold lehnt Projekte ab, die lediglich Greenwashing betreiben wollen, unterstützt aber Unternehmen, die ernsthaft Transformation anstreben – auch in schwierigen Branchen. Für die Zukunft erwartet Matthias Hoffmann eine Verschiebung der Beratungsprojekte weg von reiner Berichterstattung hin zu konkreten Produkt- und Prozessinnovationen, getragen von einer nachhaltigen, unternehmensweiten Haltung.

Shownotes